Dass das Ernten von Kräutern einen heilsamen Effekt hat, konnte ich bei der Brennnessel wieder direkt und deutlich merken. Ich ernte die Samen immer, wenn sich die Brennnesseln mit ihren Samen geradezu über den Weg beugen, dann erinnere ich mich an das Märchen von Frau Holle, wo die Apfelbäume zum Mädchen sagen "schüttel mich, meine Äpfel sind reif". Absichtlich ernte ich mit kurzen Hosen, denn ich mag das kribbeln der Beine nachher. Gut, man muss etwas aufpassen, es kann auch kurz unangenehm werden, erst brennt und sticht es. Aber dann spürt man jede Zelle pulsieren, es wird warm und lebendig. In diesem Jahr ist mir aufgefallen, dass mein Finger, der zur Hälfte taub war, nun wieder fast genauso empfindsam ist, wie die anderen Finger. Vor über 20 Jahren hatte ich mich unterhalb des Fingers sehr tief geschnitten, sodass ein Nerv durchtrennt war. Beim Ernten war mir schon in den vergangenen Jahren aufgefallen, dass die taube Seite nach dem Ernten von Brennnesseln anfing zu jucken - ein Anzeichen von einem Heilungsvorgang. Also, auch wenn es anfangs Überwindung kostet, kann ich nur empfehlen, schlecht durchblutete oder gefühlsarme Stellen des Körpers mit Brennnesseln zu berühren. Natürlich muss jeder selbst schauen, wie viel er "aushält". Nun aber weiter zur Samensalzherstellung. Dieses mörsere ich regelmäßig für mich und zum verschenken. Dazu trockne ich die Samen, reibe dann die Samen in der Handfläche aus den Fäden heraus und mörsere diese mit Salz. Ich nehme grobes Steinsalz dazu. Man kann auch feineres Salz nehmen, besonders, wenn man keinen guten Mörser hat, geht das einfacher. Die wertvollen Samen sind dann gut aufgeschlossen, können im Körper besser verwertet werden und es schmeckt sehr gut. Der Geschmack ist leicht nussig. Die getrockneten Samen kann man in einem Glas lagern und das Salz immer frisch herstellen.