Bei gigantischem Wetter war ich in diesem Jahr auf dem Kunstmarkt in Freckenhorst vertreten. Meine Heimatstadt im Münsterland hat eine sehr alte Geschichte und für diesen kleinen Ort eine riesige und sehr alte Kirche, auch Bauerndom genannt. Der Legende nach hat der Schweinehirt Freckyo vor gut 1200 Jahren dort im Wald eine Lichterscheinung gehabt und auch sein Herr, der sächsische Edelmann Everword, sah diese Erscheinungen in den Folgenächten, woraufhin dort eine Kirche gebaut wurde. Neuere Deutungen der Legende vermuten, dass dort schon vor der Kirche eine besondere Kultstätte gewesen sein muss und die Gründungslegende Hinweise dazu gibt. Der Name des Schweinehirten ähnelt dem Namen der germanischen Gottheit Freyr oder Frikkor. Der germanische Gott wurde in mythologischen Bildern oder Texten als heiliges Tier, einen Eber dargestellt. Die Legende degradiert vermutlich bewusst die germanische Gottheit zu einem Schweinehirten, um den christlichen Gott zu erhöhen. (mehr dazu hier: http://www.warendorf-freckenhorst.de/cms/zumort/ortsname)
Die Feste in Freckenhorst sind auf jeden Fall immer sehr schön und der Platz um die Kirche herum von besonderer Ausstrahlung. Da es sich ergab, dass ich zu der Zeit in Freckenhorst war und eine Freundin den Kunstmarkt organisierte, habe ich die Gelegenheit ergriffen meine Kräuter, Kalligrafie und vor allen Dingen meine Brennnesselsachen zu zeigen. Das ist immer sehr spannend, weil kaum jemand weiß, dass man aus der Brennnessel Fasern herstellen kann und so gab es wieder sehr viele interessante Gespräche über Pflanzen, Poesie und auch Weltanschauungen: bei dem Fest mit kirchlichem Hintergrund (Krüßing) wurden diesmal zum ersten mal bei der Prozession andere Religionen mit einbezogen, das war offenbar beinahe revolutionär und gibt Hoffnung auf ein Ende des "Gegeneinander" der Menschen nur weil sie an unterschiedlichen Sachen glauben.