Im August hatte ich schon aus frischen grünen Brennnesseln Kordeln hergestellt. Ich bevorzuge aber immer noch die fast vertrockneten Brennnesselstängel, daraus bekomme ich sehr seidige und auch lange Fasern. Diese müssen nicht einmal mehr anrotten oder ausgekocht werden. Es ist allerdings schon aufwendig, mit einem stumpfen Messer oder Messerrücken die Holz- und Bastreste abzukratzen. Wenn man dann an das Spinnen kommt, ist die meiste Arbeit schon getan und ich freue mich immer sehr über die mittlerweile sehr seidigen und auch dünnen Fäden. Diese möchte ich dann noch verdrillen und vielleicht wirklich ein Kleidugsstück daraus stricken oder häkeln. Aus den kürzeren Fasern habe ich mit Hilfe zweier Handkarden noch einen weiteren Faden gesponnen. Dieser dickere sogenannte Wergfaden ist auch sehr weich. Ich sammle jede Woche auf meinem Spaziergängen 20 bis 40 Stängel, so kommt dann einiges zusammen. Ich suche mir die passenden heraus, dafür habe ich mittlerweile einen Blick entwickelt. Bei meinem Brennnesselfaserkurs im Oktober werden wir die verschiedenen Techniken anschauen und Unterschiede feststellen. Es sind noch Plätze frei, bitte gerne noch anmelden.