Gestern hat mir Eberhard Winzig gezeigt, wie man aus Brennnesseln Essenzen gewinnt. Das Prinzip ist eigentlich einfach, man benötigt allerdings eine Destille, Brennnesselkraut, ziemlich viel Wasser und Glasflaschen für das Hydrolat.
Zunächst haben wir viele Brennnesseln geerntet und die Blätter abgestriffen oder abgezupft. Die Stängel habe ich für die Brennnesselfaserherstellung beiseite gelegt. Die Destille wird mit dem Kraut vollgepackt, darunter ist Wasser, das erhitzt wird. Durch einen Schlauch läuft immer wieder Wasser nach. Der Wasserdampf dringt durch die Brennnesseln, der Dampf wird oben gekühlt und so kondensiert das Wasser und das Hydrolat läuft durch ein Röhrchen ab.
Der Duft ist etwas krautig, ungewöhnlich, für mich sehr angenehm. Brennnessel hat keine ätherischen Öle, trotzdem lösen sich Duftstoffe, vermutlich die Cumarine in der Brennnessel.
Brennnesselessenzen sollen bewusstseinserweiternd sein. Eine Galerie in Österreich hatte für eine Ausstellung Brennnesselessenz versprüht, damit die Besucher sich besser mit Mutter Natur verbinden. Auch für den Haarwuchs und für die Haut hat das Destillat spürbar gute Effekte. Ein Haarwasser mit Brennnesselhydrolat soll Wunder wirken beim Haarwuchs. Das durchdestillierte Kraut ist ein klasse Dünger für den Garten und mit dem Wasser, was für die Kühlung gebraucht wurde, konnte ich auch meinen Garten mal so richtig gut gießen, da es die Wochen vorher sehr trocken war. Auf meinen Brennnesselseminaren werde ich das Destillat auf jeden Fall mitbringen und versprühen.
Ich hatte dann die Idee, ein Destilliergerät aus Ton zu töpfern. Zumal ich vor Jahren in Argentinien eine dafür sehr geeignete Töpferkunst erlernt hatte und schon lange mal wieder etwas töpfern will. Destillen gibt es ansonsten aus Kupfer oder Edelstahl. Tondestillen werden in Südamerika teilweise noch zum Schnapsbrennen verwendet. Dabei soll dieser Alkohol von besonders guter Qualität sein.
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