Die Mistel ist wie der Efeu eine Pflanze, die seltsamerweise im Winter ihre Früchte trägt. Die weißen sehr klebrigen Früchte sind leicht giftig. Vögel fressen sie gerne, auch ich habe eines probiert. Sie sind sehr süß und sehr, sehr klebrig! Um den Schleim vom Schnabel zu bekommen, hacken und streifen die Vögel an den Baumstämmen diesen Schleim ab, dabei können sich die Samen der Mistelbeeren in den Baumstamm einnisten. Die Blätter erinnern mich an kleine grüne Engel, die umherflattern. Es heißt leider immer, Misteln würden den Bäumen sehr schaden. Doch ist es eher so, dass Misteln sich vermehrt an Bäumen ansiedeln können, deren Lebensende sowieso bevorsteht. Die Mistel saugt an den Baumadern, sodass dieser sogar noch eine Weile zu neuer Kraft kommen.
Auch in der Heilkunde für Menschen, ist es die Pflanze für den Übergang. Insbesondere in der Krebstherapie gibt es wirksame Mistelpräparate. Sie wurde als Heil aller Schäden bezeichnet, ein Hinweis, dass die Pflanze früher eine große Bedeutung in der Heilkunde hatte.
Von der Wirkung her ist die Mistel krampflösend, entspannend, tonisierend beruhigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend und allgemein stärkend. Sie wird bei Bluthochdruck, in derKrebstherapie und bei unruhigem Magen genutzt. Sie soll die Intuition und das Bewusstsein stärken, die Spontanität fördern. Mistel kühlt außerdem emotionale Hitze heißt es. Verwendet wird sie als Kaltauszug des Krautes (ohne Beeren). Die Beeren sind leicht giftig, das Kraut sollte nicht erhitzt werden.
Die Mistel gehört zu den Sandelholzgewächsen und hat zahlreiche Volksnamen. Druidenfuss, Heil aller Schäden, Heiligkreuzholz, Hexenbesen, Hexennest, Knisterholz, Nistel, Vogelleimholz, Vogelmistel, Wintergrün.
Ich hole mir zum Jahreswechsel, dem Übergang vom Dunklem zum Hellen ein paar Mistelzweige und hänge diese bei mir Zuhause auf.