Der März ist sehr spannend, immer mehr Pflänzchen wagen sich aus der Erde. Die Nächte waren lange noch sehr frostig und erst Ende des Monats traute sich die Schlüsselblume, die Frühlingsbotin, ihre Blüten zu öffnen. Der Löwenzahn lässt seine Blüte noch ganz nah am Boden, der Stängel würde den Frost nicht überstehen. Das Lungenkraut gab es in diesem Jahr an vielen Stellen, die Pflanze ist sonst eher selten. Taubnesseln gibt es in diesem Jahr enorm viele. Eigentlich mag ich den Duft nicht so besonders, aber die ganz frühen Triebe schmecken sehr lecker und verströmen diesen Duft noch nicht. Neu habe ich den Rainkohl, den man auch essen kann, für mich entdeckt. Auf den Seidelbast mit seinen so wunderbar duftenden Blüten freue ich mich jedes Jahr. Eichelkaffee trinke ich nun regelmäßig, ich mische ihn auch oft mit Bohnenkaffee, das ist merklich gut für den Magen und schmeckt sehr lecker. Die keimenden Eicheln im Frühjahr sind dafür sehr gut geeignet, zumal diese nicht mehr so viele Gerbstoffe haben und deshalb nicht mehr so lange gewässert werden müssen. Aus den Brennnesseltrieben habe ich in diesem Jahr den Rosa Brennnesselsirup gemacht, durch die Antocyane, die sich nur im Frühjahr bilden, wird der Sirup rosa und schmeckt außerdem sehr lecker gemischt mit Mineralwasser. Aus den Kratzbeerausläufern habe ich auf die schnelle einen Korb gewickelt, der eignet sich sehr gut, um Brennnesseln zu sammeln.
Wie schon im letzten Jahr, erscheint mir das Licht und der Himmel besonders leuchtend. Eigenartigerweise ist der Himmel oft ganz frei von Streifen und es fliegen nur vereinzelt Flugzeuge, dann gibt es Tage, wo der Himmel kreuz und quer mit Streifen der Flugzeuge überzogen ist und der Himmel lange diesig bleibt. Wenn man täglich draußen ist und schaut, was sich verändert, wird leider auch bewusst, was wir Menschen alles kaputt machen. Wie schön ist doch der strahlend blaue Himmel, wie gut tun die Farben. Das Grün überdeckt immer mehr das Braun des Winters und alles kommt zum leuchten.