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Tilde und Brennnesseln

Eine Doppelseite von meinem Tilde-Buch ist natürlich der Brennnessel gewidmet. Hier habe ich mal die Seiten von der ersten Skizze bis zum fertigen Bild festgehalten. Es sind einige Schritte, bis das Bild fertig ist.

 

Zuerst überlege ich, was ich als Motiv auf dem Blatt haben möchte, mache dann erste Ideenskizzen, wie ich das anordnen kann und suche dann auch Vorlagen fürs Zeichnen in der Natur oder auch in Büchern und im Internet. Wenn ich klar habe, wie die Seite aufgebaut werden soll, kann ich richtig loslegen. Wichtig ist mir, dass das Buch abwechslungsreich ist. Also die Seiten Spannung haben. Mal sind es Details, mal ganze Landschaften, auch farblich soll es Abwechslung innerhalb des Buches geben. So ist es in der Natur auch. Mal scheint die Sonne, es gibt Wolken und Regen, es ist Tag, Abend oder Nacht. Dann natürlich die Jahreszeiten, das wird man dann in den 4 Bänden sehen, wie sich die Natur farblich verändert. Spannend finde ich auch die Strukturen in der Natur. Darauf lasse ich mich immer mehr ein. Es fasziniert mich, wie allein eine Struktur klar machen kann, was dargestellt ist.

 

Es folgt nach den Skizzen eine leichte Zeichnung mit Bleistift auf dem Aquarellpapier, auf dem Aquarellpapier kann ich nicht viel radieren, deshalb muss ich mich dabei sehr konzentrieren. Ab jetzt brauche ich Baldrian, wenn ich daran arbeite :-)

 

Wenn ich diese Vorzeichnung so weit habe, zeichne ich mit Tusche die Linien nach, wobei ich mit der Tuschefeder noch feinere Details einarbeite.

 

Dann folgt die erste Farbschicht mit Aquarellfarbe. Zunächst nehme ich einen dicken Haarpinsel um schöne Verläufe bei den größeren Farbflächen zu bekommen. Dann werden die Pinsel kleiner, um auch intensivere Töne aufzutragen. 

 

Nach der Aquarellfarbe zeichne ich mit Farbstiften weiter. Details und Tiefe kann ich so besser herausarbeiten. Zum Schluss setze ich dann noch Lichter mit Pastellkreiden. 

 

Manchmal gefällt mir die Vorzeichnung der Seiten so gut, dass ich ein bisschen Sorge habe, ob es durch die Farbe dann überhaupt noch so schön bleibt. Zum Glück kann ich die verschiedenen Schritte fotografieren oder auch Scannen. Der Eindruck verändert sich auf jeden Fall jedes Mal, wenn dann erst Aquarellfarbe aufgetragen wird und dann die Farbstifte Tiefe bringen.

 

Bei diesem Bild ist eine ganze Menge los in der Staude. Raupen fressen Brennnessel und verpuppen sich, und die Puchuvuschen springen zwischen den Brennnesseln herum. Puchuvuschen werden in Ungarn kleine Wesen genannt, die zwischen den Brennnesseln herum springen sollen und den Menschen wird dann ein wenig schwindelig von ihrem Treiben. In anderen Gegenden sprach man von Pucken, die in den Brennnesseln herumspringen. Gesehen habe ich noch keine, aber etwas schummrig wird mir dort auch manchmal, besonders, wenn ich von den Brennhaaren viel berührt werde.

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