Diesmal ein Brennnesseltreff bei mir Zuhause. Mit ein paar Leuten bin ich zuerst raus in die wilde Natur zum Ernten der Brennnesseln. Auf meiner Terrasse haben wir dann die Fasern aufbereitet und in der Küche am Ofen konnten wir uns immer wieder aufwärmen und Brennnesseln verspeisen und noch vieles weitere von der Brennnessel erfahren. Nadelbinden, Spinnen, Papier schöpfen, die Urtifikation (Aktivierung mit Brennhaaren), Brennnesseln räuchern. Brennnesselgeschichten erzählen. Im nächsten Jahr möchte ich mehr bei mir Zuhause machen, oder auf meinem Grundstück, wo ich eine Feuerstelle habe und Planen spannen kann, falls es regnet.
Brennnessel ist eine stark euphorisierend wirkende Pflanze. Die strahlenden Augen der Gäste am Ende des Tages bestätigen mir diesen Effekt sehr. Im nächsten Jahr werde ich meine Terrasse noch schön machen, ein Regenschutz fehlt noch. Mein Ofen aus Ton für draußen funktionierte gut, damit man auch draußen sich die Hände wärmen kann und es auch bei trübem Wetter nicht zu kalt ist. Die abgezogenen Holzstücke der Brennnessel eigneten sich gut zum Anzünden, wenn diese vorher noch getrocknet werden, ich war da etwas ungeduldig und so wurden wir zunächst etwas eingeräuchert von den noch feuchten Holzteilen. Aber ich habe einen großen Eimer voll sammeln können und nutze die Späne nun im Ofen.
Zu Besuch kamen wieder Menschen, die entweder Kräuter, textiles Gestalten oder einfach jede kreative Beschäftigung und die Natur schätzen. Die Fasern der frisch geernteten Brennnesseln waren schon gut direkt zu gebrauchen, da sich die Fasern außen am Stängel bei dem naßkalten Wetter der vergangenen Wochen schon gut vom inneren Holzkern lösten. Zum Trocknen hat sich mal wieder mein Ofen als ideal erwiesen. Im Ofen und auf dem Ofen wurde gebacken und gekocht: Brennnesselkuchen, Apfelkuchen, Brennnesselsuppe. Dann gab es noch Brennnesselpesto, Brennnesselsamengomasio, Brennnesselsamensalz. Es gab Brennnesseltee und Brennnesselkombucha zu trinken. Sonntag gab es noch einen Brennnessellikör und Brennnesselchips.
Ich hatte zwei kleine Gruppen. Am Samstag hatten wir hauptsächlich Nadelbinden gelernt und Sonntag waren Spinnen der Fasern und Papierschöpfen die Hauptthemen. Da ich die ganze Zeit ziemlich beschäftigt war, habe ich nur ein paar Fotos auf die schnelle machen können. Danke an Susanne, die das Foto von mir am Tisch gemacht hat. Ich habe bei diesen Treffs gemerkt, dass fünf Menschen für mich eine passende Größe ist, so konnte ich jeden ein bisschen mehr kennenlernen und wahrnehmen. Das ist für mich sehr bereichernd, denn jeder Mensch ist anders und einzigartig und das wird nach einem solchen Tag mit der Brennnessel irgendwie besonders deutlich.
Im Februar möchte ich eventuell noch einmal solche Treffs organisieren. Wer Interesse hat, kann sich gerne bei mir melden.