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Virtuelle Kräuterwanderung Dezember

Der Dezember war meistens sehr nass und ein paar Tage gab es auch heftigen Frost und tagsüber hellblauen Himmel und Sonne. Die Pflanzen ziehen sich in die Erde zurück, über der Erde sieht es so aus, als wäre die Pflanze nicht mehr da, doch sie hat sich in die dunkle „Unterwelt“ zurückgezogen und lebt. In diesem Jahr sind die Wurzeln durch den vielen Regen besonders stark gewachsen. Ich vermute, dass die mehrjährigen Pflanzen dann im nächsten Jahr besonders kräftig werden. Der Beinwell fällt nun auch ganz zusammen und hinterlässt braune Flecken auf den Feldern und düngt sich damit gleich selbst. Einjährige Pflanzen leben weiter in ihren Samen, die sicherlich nun auch schon teilweise in der Erde liegen. 

 

Die Brennnessel kann leichten Nachtfrost gut überstehen, doch bei mehreren Tagen starken Frost, zieht auch sie sich ganz zurück, die Blätter werden grau und schmecken dann nicht mehr. Für meinen Neujahrskuchen werde ich wohl die im Frühjahr getrockneten Brennnesseln nehmen müssen. 

 

Ein paar Pflanzen sind noch frisch zu finden, es sind eher die ganz kleinen: Gänseblümchen, Wegerich, Sauerampfer und sogar einen Ehrenpreis habe ich in der Sonne blühen sehen. Pflanzen, die besonders im Winter mit ihrer Heilwirkung zur Immunstärkung sehr nützlich für uns sind.

 

Beim Mädesüß sehen die Blätter beinahe wie die der Brennnessel aus und auch die Stängel sind ähnlich, sodass man genau schauen muss, wenn man Brennnesselstängel ernten möchte, dass man nicht die falschen erwischt. Am Mädesüß sieht man sehr schön die vertrocknete alte Pflanze, die nachwachsenden neuen Blätter und ein Samen sieht man auch noch hängen.

 

Der Wilde Majoran duftet noch immer, die ätherischen Öle dieser Pflanze sind besonders stabil. Auch meine getrockneten Zuhause behalten sehr lange ihren Duft. Ich habe Duftkissen die schon drei Jahre alt sich und noch duften, wenn ich sie ein bisschen zerreibe. 

 

Ich sammle nun auch die Mostäpfel vom Boden auf, diese halten sich draußen auch sehr lange und eignen sich gut um sie zu Apfelringen zu trocknen.

 

Die Bäume und Knospen schaue ich mir auch immer wieder an, damit ich sie immer besser erkennen kann. Auch im Winter gibt es so viel schönes zu entdecken, wenn man ein wenig aufmerksam schaut. Mir hilft da auch die Kamera, die Details genauer anzuschauen und dann Zuhause in verschiedenen Bestimmungsbüchern nachzusehen, was ich da entdeckt habe.

 

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