Manchmal tun sich Freundinnen, Familie oder Bekannte zusammen und fragen bei mir nach einem Kurs. Das ist für mich sehr schön, da ich mich nicht um Werbung und Anmeldungen kümmern muss und auch, weil es von Beginn an sehr vertraut zugeht. Wir hatten auch wieder großes Glück, morgens, beim Ernten draußen, hatte es noch nicht geregnet. Ich hatte eine Stelle gefunden, wo wir brauchbare Faser-Stängel in unterschiedlicher Qualität hatten und auch erste Brennnesseltriebe zum essen und um sich zu aktivieren. Die Brennhaare sind ein mindestens genauso effektives Wunderding der Brennnessel, wie Blätter und Fasern, finde ich und erzähle das auch immer wieder.
Zu Mittag konnte ich eine Curry-Speise mit frischen Brennnesseln zubereiten. In Zwischenzeit waren die Teilnehmerinnen mit dem Fasern abziehen beschäftigt. Diesmal musste ich besonders aufpassen, dass wir uns nicht zu viel reden und uns austauschen, denn es waren alles Frauen, die spannende Sachen zu erzählen hatten.
An einem Tag versuche ich so viel über die Brennnessel zu vermitteln wie nur geht. Praktisch schafft man allerdings dann nur das Kordeldrehen und Nadelbinden. Papierschöpfen und Spinnen habe ich kurz gezeigt. Auch stelle ich in meinem Arbeitszimmer viele Sachen mit Brennnessel aus, um zu zeigen, was sonst noch geht. Ich möchte die Menschen inspirieren, selbst zu erforschen, was alles möglich ist. Ich bin immer sehr dankbar zu sehen, das es doch einige Menschen gibt, die auch spüren, welche Bedeutung das echte Handwerk hat, das vom Herzen kommt und auf die Seele wirkt. Es sind nicht die massenhaft produzierten Dinge, die uns Freude bereiten, sondern die besonderen Dinge, die mit Liebe, Geduld und Kreativität gemacht sind.
Danke an Kerstin und Tatjana für einige dieser Fotos und Katja für das Zusammenbringen der Gruppe.