Der Hängemattensturz auf mein Steißbein ist schon über zwei Monate her, dann kam beim Holzmachen für den Winter hinzu, dass ich mich verhoben hab und es mir in die Hüfte hineinzog. Auch dass war nach einem Tag eigentlich fast weg. Ich nehme an, ausschlaggebend war dann, dass ich bei dem Regenwetter im August viel gesessen hatte, am Rechner, Gitarre üben, lesen ... auf jeden Fall schmerzte es dann plötzlich sehr, wahrscheinlich entzündet. Das hab ich zum Glück mit Beinwellumschlägen, kühlende Auflagen und entzündunghemmende Tinkturen beruhigt bekommen. Als ich dann doch beim Arzt war, ging es eigentlich fast wieder gut und so hab ich gar keine Eile gehabt, einen Osteopathietermin auszumachen, dachte, vielleicht geht es von alleine ganz weg. Doch kurz darauf ging es erst richtig los und ich konnte einige Tage kaum gehen.
Die sanfte Behandlung tat dann sehr gut, einen halben Tag schmerzfrei und ich war auch froh, etwas genauer zu wissen, was ich selbst noch tun kann. Dehnübungen, Salben, Kräuterbad alles mögliche hab ich gemacht und es half alles ein wenig. Die Brennnessel hab ich dann endlich auch ausprobiert. Am Haus hab ich keine jungen frischen, das muss ich ändern! Ich musste erst losgehen, um schön brennnende Nesseln zu sammeln. Und wirklich, es hat gelohnt, für ein paar Stunden hatte ich ein wohliges, warmes Gefühl und dachte schon, jetzt hab ich es geschafft. Doch der Schmerz kam wieder und ich hab es auch noch ein paar Mal wiederholt, was dann allerdings immer nur kurz geholfen hat. Also weiter die Übungen machen, vorsichtig mit Bewegungen in den Schmerz hineingehen, tief atmen und täglich mehrmals die frische Brennnessel darüber streifen. Jeden Tag war es ein bisschen besser. Das linke Bein war noch lange sehr schwach, ein wenig taub, Treppe steigen schwierig, hüpfen ging erst gar nicht. Ich habe in der Zeit gemerkt, wie wichtig mir meine Beweglichkeit ist. Als die Osteopathin mir Stöcke zum Laufen empfohlen hatte, der Arzt andeutete, ich bin ja auch nicht mehr die Jüngste, kam bei mir gleich der Gedanke, nein, ich werde alles dafür tun, damit ich wieder meine Beweglichkeit zurück bekomme.
Und ja, jetzt kann ich sagen, ich spüre zwar den Nerv noch manchmal etwas unangenehm, doch die Beweglichkeit ist fast komplett wieder da. In der Zeit habe ich einige Menschen kennen gelernt, die mit dem Ischias-Nerv Probleme haben. Ich habe natürlich die Urtifikation angepriesen und überraschte, begeisterte Rückmeldungen von anderen Ischiasgeplagten bekommen, die es ausprobiert haben.
Für mich sind die persönlichen Erfahrungen immer besonders wertvoll. Erst wenn man die Wirkungen selbst erspürt, kann man auch anderen davon ganz anders erzählen. Gelesen hatte ich von der Wirkung der Brennnessel bei Rheuma und Ischias schon, doch nun kann ich es so richtig wertschätzen.