Am Abend und frühen morgen hier es erst mal nach der Kräuterwanderung am Samstag aufräumen und putzen, das Mittagessen vorbereiten und den Bücher- und Material-Tisch aufbauen. Gerade, als ich fertig war, kamen die ersten Teilnehmerinnen. Diesmal eine kleine Gruppe. Alles erfahrene Kräuterfrauen und Künstlerinnen, sei es zeichnerisch, im textilen Bereich, als Wildnispädagogen oder in der Kinderbetreuung. Alles Frauen, die sehr engagiert ihrer Berufung nachgehen und sich bei mir einen entspannten Tag wünschten.
So möchte ich es auch gestalten. Spielerisch, experimentell und künstlerisch und dabei soll es jedem gut gehen. Die Sonne schien, es war draußen so warm, dass wir fast die ganze Zeit draußen waren. Wir haben viel fertig bekommen, da ich gar nicht viel über die Brennnessel erzählen brauchte, die Teilnehmerinnen waren schon gut mit ihr befreundet. Wir haben deshalb Außer der Ernte, Kordeldrehen und Nadelbinden noch einen Traumfänger und einen Räucherbuschen machen können.
Es gab einen regen Austausch insbesondere darüber, was von Frauen noch vor wenigen Jahrzehnten in Deutschland erwartet wurde, die Gesetze, die es in den 70ern bis 90ern noch gab und heutzutage unglaublich erscheinen. Frauen, die durch ihr tun, versuchen, in die Welt ein bisschen mehr Mitgefühl und Sinnlichkeit zu bringen. Starke Frauen, die es auch nicht immer leicht hatten. Es ist schön für mich, wenn ich in einer kleinen Gruppe ein wenig bei den Gesprächen dabei sein kann.
Zu entdecken gab es natürlich auch wieder einiges. Bei der Ernte gab es Sonne und Vogelgezwitscher, eine Brennnessel-Geschichte und eine gelbe Raupe in einer Brennnessel. Ich habe mittlerweile zwei Glücksbrennnesseln im Topf mit Wurzeln, die ich versuche zu vermehren.
Von Nadine gab es super Tipps, wie wir schöne Nadelbindenadeln schnitzen können. Silvia hat wunderschön gestrickte Pulswärmer und ihr Latzhosenschnittmuster, das muss ich mir glaub noch besorgen. Es gab meinen Kürbis-Brennnessel-Eintopf und zum Nachmittag leckere Flachswickel von Nadine und noch ein paar andere kleine Leckereien.
Nachmittags hab ich dann das Märchen von der Jungfrau Marleen erzählt, während die Teilnehmerinnen Kordeln drehten. Jeder hat noch ein Brennnesselblatt aus gebranntem Ton als Andenken und ein paar Brennnesselstängel zum weitermachen Zuhause bekommen.
Danke für den schönen Tag und die weitere Vernetzung von uns Menschen.