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Internationales Sommercamp am Bodensee

Eine intensive Woche im Wald und auch teilweise im Klassenzimmer mit einer Gruppe Kinder zwischen 9 und 11 Jahren in Salem am Bodensee ist vorüber. 15 Kinder aus der ganzen Welt, ich habe die Waldgruppe in der zweiten Woche übernommen und brauchte doch ein bisschen Zeit, den Ort, die Menschen und was dort so möglich ist, herauszufinden. Einige Kinder sprachen kaum die deutsche Sprache, sodass auch viel zu übersetzen war. Ich hatte zum Glück zeitweise sogar drei Betreuer zur Unterstützung. Ich hatte mir  vorab einiges überlegt und konnte je nach Wetter und dem, was ich Vorort vorfinden konnte, improvisieren.

 

Das Waldsofa wurde schon in der ersten Woche gebaut und vor allem viel mit Holz geschnitzt. Ich wollte über spielerische Kreativität die Sinne für die Natur öffnen. Wir haben Brennnesselfasern abgezogen, Kordeln gedreht, mit Brombeeren gefärbt, Tonperlen geformt und gebrannt, einen Kohle-Stift aus Weidenzweigen gebrannt und damit geschrieben und gemalt. Außerdem ein kleines Buch für Notizen gebastelt und mit Brennnesselfaser gebunden. Einen Traumfänger geschlungen und am letzten Tag auf dem Gelände des Schlosses Salem so viele unterschiedliche Pflanzen gesammelt, wie wir in einer halben Stunde finden konnten. Es waren 100 bis 130 verschiedene, das hat die Kinder doch sehr beeindruckt. Warum die Brennnessel meine Lieblingspflanze ist, konnten nicht alle in der kurzen Zeit nachvollziehen. Das Brennen ist im Sommer für Kinder noch abschreckend, auch wenn wir gleich den Spitzwegerich zum lindern dabei hatten. Doch ein paar Kinder haben schnell erkannt, warum die Brennnessel und überhaupt die Natur zu kennen, so bedeutsam ist. Einmal haben wir es auch geschafft, uns ganz ruhig auf die Geräusche des Waldes zu konzentrieren, jeder an einem Baum gelehnt. Am Vormittag verbrachten wir meist zuerst eine Stunde im Klassenzimmer, um zu notieren, was wir am Tag zuvor gemacht haben und um uns für das, was wir am Nachmittag im Wald machen wollten, vorzubereiten. Die Notizen von der Tafel wurden sehr schön in das Heft übertragen, das hat mich sehr gefreut.

 

Schwierig war, dass es bei der schwülen Hitze so viele Mücken dort gab, dass beim Übersetzen von Geschichten das Eintauchen in die Geschichte nicht so gut gelang und auch sonst, das eingebunden sein in die Abäufe der anderen Gruppen auf dem Schloss ein intensives Erleben der Natur schwierig machte. Dennoch war ich zum Schluss sehr zufrieden und glücklich als die Kinder den Eltern sehr stolz zeigten, was sie gemacht hatten. Ich konnte sehen, dass doch jeder gerne und begeistert dabei gewesen ist, für jeden etwas dabei war. Ich konnte die so unterschiedlichen Kinder immer mehr schätzen und lieben. Insbesondere auch die Asiaten, die so ruhig und höflich waren und dabei so besonders feinsinnig und aufnahmefähig. Wie ein Mädchen mit dem Kohlestift in sekundenschnelle eine wunderschöne Weide zeichnete, hat mich schier sprachlos gemacht. Auch die etwas wilderen Jungs konnten sich gut ausleben und ihre manchmal ungestüme Kreativität etwas ausleben. Es hat mich sehr beeindruckt, wie gerade diese, aus meiner Sicht oft ausgebremsten Kinder, sofort erkannten, was Bedeutung hat, was nicht stimmig ist und eigentlich auch besonders feinfühlig sind.

 

Nach der Woche konnte ich noch einen Tag am Bodensee verbringen, obwohl mir der See bei Salem besonders gut gefallen hat und ich dort wieder schnell Energie auftanken konnte, um dann doch sehr glücklich wieder nach Hause zu fahren.

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