Freies Sticken ist wie Zeichnen, nur sehr viel langsamer. Ich mag es, wie die Pflanze dabei wächst, das Ergebnis eine Überraschung wird und gerade das etwas unperfekte, chaotische dann so natürlich wirkt. Bei Pflanzen wirkt das besonders gut, finde ich. Es macht auch sehr viel Spaß, da es nicht über den Verstand geht, sondern intuitiv und durch Aufmerksamkeit auf das Objekt immer weiter wächst. Einmalige Unikate, wobei das Bild direkt vom Herzen, über die Hand in das Tuch übergeht, so empfinde ich es. Stickmustern zu sticken, oder per Vorlage empfinde ich als Begrenzung, als wenig lebendig. Man braucht natürlich ein bisschen Übung, ein paar Sticktechniken zu beherrschen ist hilfreich, da will ich auch noch mehr ausprobieren. In der Langsamkeit steckt so viel Kraft für Neues.
Die Brennnessel hatte ich früher schon mal angefangen, nun noch ein bisschen ergänzt. Das Tuch ist aus Brennnesselfaser, den Webstoff habe ich aus Nepal, wo auch per Hand gesponnen und gewebt wird. Ich benutze das Tuch als Badetuch und auch als Ausstellungstuch, wenn ich auf Seminaren und Märkten bin. Es ist sehr robust und wird immer weicher.