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Brennnesselkurs an der LVHS Freckenhorst 2024

Am 17. und 18. September fand der erste Brennnesselkurs an der Landvolkshochschule in Freckenhorst statt. Ich kannte den Ort aus meiner Jugend, dort hatte ich damals Zeichenkurse und Töpferkurse mitgemacht und auch später war ich dort manchmal bei Veranstaltungen. Es ist ein großes Fortbildungszentrum und eine Begegnungstätte. Die Teilnehmer kommen aus einem großen Umkreis und können dort übernachten. Es gibt viel Platz drinnen und draußen, je nach Wetter konnten wir wählen und im Wald, den Hagen direkt hinter der LVHS gibt es viele schöne Brennnesseln. Besonders schätzen konnte ich auch die regelmäßigen Pausen und Essenszeiten mit leckerem Buffet für jeden Geschmack. Es gab noch andere Gruppen dort und unsere Kursbetreuerin erzählte uns, dass einige neugierig gefragt haben, was wir denn da machen. Ich kenne schon die erstaunten Blicke, wenn es heißt, dass wir Brennnesselfasern herstellen und verarbeiten. Die Neugierde ist schnell geweckt.

 

Diesmal waren sehr viele erfahrene Kräuterfrauen dabei. Zum Beispiel Celia, die selbst Bücher über Kräuter schreibt oder Mo und Melanie mit ihrem Podcast "Kraut im Ohr". Die LVHS bietet selbst viele Kurse mit Bezug zu Natur und Kräutern an. Lernen im Grünen, das konnten wir wirklich sehr gut und komfortabel dort. Am ersten Tag habe ich abends den Film "The nettledress" zeigen können, da er in englischer Sprache war, und dann noch mit einem Slang, verstanden wir nicht besonders viel, doch die Bilder zeigten sehr schön den Prozess von der Pflanze bis zum Kleid. Dann sind noch einige mit hinaus gekommen, wir haben eine Feuerschale mit Holz bekommen und konnten so noch ein wenig die Nacht bei Vollmond genießen. Wir waren aber schon bald müde.

 

Wir konnten bei dieser guten Versorgung sehr viel machen: Kordeln für Armband oder Kette, Traumfänger, den Beginn eines nadelgebundenen Beutels, am nächsten Tag dann Spindel bauen, Fasern aufbereiten, Spinnen und Papier schöpfen. Eigentlich mag ich es besonders, wenn Menschen dabei sind, die zuerst meinen, sie seien völlig unbegabt bei der Handarbeit und können das einfach nicht, sich selbst damit blockieren. Da werde ich ehrgeizig, widme mich ihnen besonders, denn man muss nur eine kurze Weile durchhalten, bis die Handgriffe sitzen und dann sogar automatisch laufen. Die Freude ist gerade bei diesen Menschen besonders groß, selbst etwas mit ihren Händen erschaffen zu haben.

 

Der Träger dieser Bildungseinrichtung ist die Katholische Kirche, die im Münsterland noch relativ groß ist. Es war schön zu sehen, dass die Kirche sich wandelt, auch der Natur zuwendet. Dies konnten wir sehr schön erleben bei der Meditation am Morgen in der Kapelle. Diese war vor einigen Jahren ziemlich ausgebrannt, war vorher ein dunkler Raum. Die Neugestaltung zeigt ein neues Verständnis der Kirche. Jesus nicht leidend am Kreuz, nein er war im Grünen, als König, würdevoll und strahlend. Die zerstörte Wand wurde durch eine Glasscheibe ersetzt. Man schaut nicht auf einen schweren Altar, sondern in den Wald. Der Innenraum hell und schlicht, eine hölzerne, einfache aber sehr schöne Marienfigur mit Kind. Karin erleuterte dass die Kirche den heidnischen Glauben mit der Göttin Freya nicht einfach so auslöschen konnte, und somit Maria die mütterliche Gestalt ersetzte. Wie auch bei vielen Kräutern, die heidnischen Namen durch Heilige des Christenglaubens ersetzt wurden. Zu Beginn durften wir ein ruhiges, besinnliches Brennnessellied hören und auch sonst, tat dieser ruhige Auftakt am zweiten Tag gut. Mir hat der Aufenthalt meine etwas kritische Haltung gegenüber der Kirche positiv verändert, denn es sind immer die Menschen, die aus allem etwas Schönes machen können.

 

Für das nächste Jahr ist dort schon ein weiterer Kurs ausgeschrieben. Am 18. bis 19. November 2025 bin ich wieder an meinem Geburtsort mit einem Brennnesselkurs. Ich freue mich schon jetzt darauf. Man muss schnell sein, denn schon der erste Kurs hatte eine lange Warteliste, war doppelt ausgebucht, zumal ich in NRW nicht so oft Kurse gebe.

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