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Brennnesselstadt Nürnberg, Seminarrückblick

Diesmal im privatem Rahmen ein Brennnesselseminar innerhalb eines Freundeskreises in Nürnberg. Gabriela hatte mich eingeladen, herzlichen Dank dafür! Ich war erst etwas skeptisch, als ich erfahren hatte, dass wir in einer Werkstatt für Zahntechnik mit der Brennnesselfaser werkeln werden. Besser hätte es dann aber wohl kaum sein können. Die Werkstatt war am Rande der Nürnberger Innenstadt, am Fluss Pegnitz, wo es wirklich unglaublich viele und auch riesig große Brennnesseln gab. Ich erfuhr, dass Nürnberg bis ins letzte Jahrhundert hinein, eine große Hadernpapier-Mühle hatte. Außerdem erfuhr ich, dass es lange Zeit eine große Brennnesseltextilmanufaktur in Nürnberg gab. Echte Nesselstoffe wurden dort hergestellt. Der Familienname Schwarz, den es in Nürnberg häufig gibt, entstand, so wurde mir dort berichtet, weil die Brennnesselstängel für die Fasern, die in Bottichen gewässert wurden, das Wasser schwarz färbten, Die Menschen, die diese Arbeit machten, wurden "Schwarz" genannt. Vielleicht hatten sie auch dunkle Kleidung an, zumal die Brennnessel stark färbt.

 

Wie es der Zufall wollte, stand ein Denkmal der Hadernmühle direkt in Sichtweite vom Platz, wo wir aus meinen abgetragenen Brennnesselfaserschuhen Papier geschöpft hatten. Wir hatten richtig Glück mit dem Wetter. Bei meiner Anfahrt hatte es noch ein wenig geschneit, am nächsten Tag war es zwar noch kalt bei der Stängelernte, trotzdem genossen wir den Vormittag am Fluss und draußen an der frischen Luft. Dann ging es in das wirklich schöne Zahnlabor mit einem großen Arbeitstisch, Arbeitsleuchten, bequemen Stühlen, Kunstwerken an den Wänden und einigen Gebissabdrücken im Raum. Am Sonntag war es dann so schön sonnig und warm, dass wir gerne den ganzen Vormittag draußen blieben.

 

Jeder hatte etwas für die Pausen zu Essen mitgebracht und außerdem gab es eine professionelle Kaffeemaschine in der Werkstatt. Also blieben keine Wünsche offen. Mein Programm von Kordel drehen, Traumfänger schlingen, Räucherbuschen binden, Nadelbindegrundlagen erlernen, Papier schöpfen bis zum Spinnen konnte ich gut in den zwei Tagen unterbringen. Weitere kreative Impulse kamen von den Teilnehmern hinzu und so entstanden Sterne aus den Brennnesselschäben und das Papier wurde zum Fensterbild. Die Seminarteilnehmer waren nicht zu stoppen, Kardieren der kurzen Fasern wurde geübt und auch diese Fasern versponnen.

 

Ich hatte eine wunderschöne Unterkunft im östlichen Teil Nürnbergs. Am Montag habe ich noch einen Spaziergang von dort an den beiden Seen und der Pregniz entlang zur Innenstadt bis zur Kaiserburg unternommen. Der Christkindlsmarkt wurde schon aufgebaut. Es gab schon einige Stände mit Lebkuchen und Glühwein in der Stadt. Die alten erhabenen Gebäude, die vielen Brücken und das Wasser machen diese Stadt sehr abwechlungsreich und schön, obwohl im Krieg viel zerstört war. Die Nationalsozialisten hatten sich diesen besonderen Ort ausgesucht, und auf einem riesigen Gelände monumentale Gebäude errichtet, das Reichsparteitagsgelände, das den Größenwahn der Zeit sichtbar macht. Es soll auch einige besondere Kraftplätze in Nürnberg geben. Diese alte Stadt hat eine reiche und bewegte Geschichte. Es gibt sogar ein als Ufo-Schlacht überliefertes Ereignis im Jahr 1561. Bis heute ist das Himmelsergeignis, das die Menschen in Angst und Schrecken versetzt hatte, nicht aufgeklärt.

 

In einem Antiquitätenladen, der eher wie ein durcheinander geratenes Museum mit Artefakten aus aller Welt aussah, habe ich einen Bronzefigur vom indischen Gott Krishna erstanden. Der Kunsthändler hatte mir auch die Schätze in den hinteren Räumen gezeigt, meine Bronzefigur noch selbst eine Zeit in die Hand genommen und mir erzählt, dass er auch als Heiler arbeitet und bald auch wieder als Weihnachtsmann gefragt ist. So sah er auch aus mit weißem Bart und langen weißen Haaren. Ich hab jetzt auf jeden Fall einen Glücksbringer. Danke!

 

Löwenzahn wuchs auch am Fuße der Burg und blühte sogar. Wir haben nämlich schon einen nächsten Kurs ins Auge gefasst. Einen Löwenzahnkreativkurs, wenn dann mein Buch fertig ist. Ich freu mich schon drauf!

 

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